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So arbeiten wir im Training

In unserer Hundeschule in Zürich arbeiten wir stets nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen der Lerntheorie und mit positiver Verstärkung. Jahrzehnte alte Meinungen über dominante Hunde, die nur darauf warten die Weltherrschaft an sich zu reissen, sind längst überholt.

Carolina mit Weimaraner-Hündin Ima

Doch wer sich regelmässig weiterbildet weiss, dass das Leinenlaufen nicht über Leinenrucke erlernt wird und die Führungsqualität nicht über Druck oder körperliche Einwirkungen auf das Tier vermittelt wird.

Es ist uns ein grosses Anliegen, in unserer Hundeschule aufzuzeigen, wie ein Hund lernt, was er denken kann und was nicht. Hunde können nämlich keine komplizierten Gedankengänge machen, wie es ihnen die Dominanztheorie vorgeworfen hat. Dies zu denken wäre reine Vermenschlichung.

Ein Hund hat keine Pflichtgefühle oder Moralvorstellungen und tut auch nichts, weil er einen Menschen liebt. Er tut ganz einfach das, was sich für ihn lohnt und baut langfristig ab, was sich nicht lohnt. Genau darum ist es wichtig nach der Lerntheorie das erwünschte Verhalten als lohnenswert und das unerwünschte Verhalten als nicht lohnenswert zu gestalten. Wie fast überall klingt auch hier die Theorie sehr einfach und die Praxis gestaltet sich etwas schwieriger. Doch wir Menschen können und müssen uns darin trainieren, um unseren Hunden gerecht zu werden.

Halte dir immer vor Augen:
Hunde sind intelligente, sensible Wesen. Sie wurden vor vielen Jahren zum Jagen, Hüten, Bewachen etc. gezüchtet. Heute möchten wir diese Eigenschaften am liebsten wegzaubern, da sie uns oft den Alltag erschweren. Doch an dieser Stelle hilft nur gutes, geduldiges und artgerechtes Training.

Die Voraussetzung für ein erfolgreiches Training ist das Verständnis der Lerntheorie der Hunde. Diese wird zum Beispiel an unseren Theoriekursen im Detail erklärt. Ganz grob gesagt lernt ein Hund über Verknüpfungen. Das richtige Timing dazu ist der absolute Erfolgsfaktor. Darum arbeiten wir konzentriert, genau und benutzen das sauber auftrainierte Lobwort sowie den Klicker (Marker-Signale).

Carolina mit Ima und Ridgeback

Positive Verstärkung

Hinzu kommt, dass ein Hund viel besser lernen kann, wenn wir ihm sagen was er tun soll, anstatt was er nicht tun soll. Darum eignet sich das Training über die positive Verstärkung besonders gut.

Hierzu eine kurze Aufklärung über ein häufiges Missverständnis:


Positive Verstärkung bedeutet NICHT:

  • Keine Grenzen setzen

  • Belohnung nur über Futter

  • Den Hund mit Futter ablenken, locken oder bestechen

  • Unerwünschtes Verhalten immer nur ignorieren

  • Den Hund verwöhnen und vermenschlichen


Positive Verstärkung heisst:

  • Konzentration auf das erwünschte Verhalten

  • Erkennen von individuellen Bedürfnissen

  • Nutzen von vielfältigen Alltagsbelohnungen

  • Den Hund mit seinen Stärken fördern und fordern

  • Unerwünschtes Verhalten frühzeitig verhindern oder unterbrechen - ohne den Hund dabei zu bedrängen, zu bedrohen, zu erschrecken und/oder zu ängstigen!

  • Unser Ziel: selbstsichere, kreative Tiere mit Lebensfreude!

 

Ein weiterer Punkt, den wir dir gerne näher bringen möchten ist die Tatsache, warum es so viel Sinn macht, den Hund unter anderem mit Futter zu belohnen.

 

Warum Futterbelohnung?

  • Futter ist unmissverständlich positiv

  • Futter beruhigt, bzw. regt wie alles Knabbern, Lecken etc. den Parasympathikus an (im Gegensatz zu Spielzeug oder Berührungen, welche die Erregungslage eher erhöhen)

  • Futter wird geschluckt und man kann gleich weiter arbeiten (Spielzeug muss der Hund immer wieder auslassen, was den Trainingsablauf beeinträchtigt. Für einmalige Belohnungen kann es selbstverständlich sehr wohl eingesetzt werden.)

  • Ein Hund geht von Natur aus nicht spazieren, er geht jagen! Wenn wir ihn sein Futter erarbeiten lassen, trägt das positiv zu seiner artgerechten Auslastung und Haltung bei

  • Auch den Wölfen fallen keine Kaninchen vom Himmel - sie erarbeiten sich ihre Nahrung und fressen nicht aus Näpfen. Warum also sollte der Hund das tun? Geben sie ihm stattdessen einen Job, wie er ihn in der Natur auch hätte und lassen Sie ihn für das Futter arbeiten

  • Es wäre pure Vermenschlichung zu denken, dass der Hund sein Futter nur aus dem Napf bekommen soll


Fazit: Glückliche Hunde sind jene, die sich das Futter erarbeiten dürfen!

  • Dein Hund wird dir diese Zusammenarbeit danken!

  • Er wird dir vertrauen und dich als Führungsperson ernst nehmen.

  • Er wird dir seine Aufmerksamkeit schenken und sich über die kommenden Anweisungen und Aufgaben freuen, weil er weiss, dass es sich ganz einfach lohnt!


Natürlich gibt es auch viele andere Ansätze wir man mit Hunden arbeiten kann. Leider basieren viele von ihnen noch auf der Dominanz-Theorie und nicht auf den neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Oft wird dem Hund mit Gewalt und Unterdrückung gezeigt welches Verhalten sich nicht lohnt – solche Hunde „funktionieren“ in der Regel im Alltag. Aber nicht weil sie motiviert sind das „Richtige“ zu tun, sondern weil sie oft über Schmerzen oder Angst gelernt haben, nicht das Falsche zu tun. Die Lebensqualität und Lebensfreude dieser Hunde ist oft getrübt. Ein kreatives Training ist oft gar nicht mehr möglich.

Darum lautet unser Motto:


Gewalt fängt da an, wo Wissen aufhört.


Somit distanzieren wir uns von allen Trainingsmethoden und -hilfsmitteln, die dem Tier körperlichen oder seelischen Schmerz oder Schaden zufügen.

Als Konsequenz folgender Tipp:

Eine aufgerollte Zeitung eignet sich gut zum Trainieren von Hunden, wenn man sie richtig benutzt! Nehmen Sie zum Beispiel eine aufgerollte Zeitung, wenn Ihr Hund etwas zerbeisst oder kaputt macht oder ins Zimmer pinkelt. Hauen Sie sich selbst damit auf den Kopf und wiederholen Sie mehrfach den Satz: "Ich habe vergessen auf meinen Hund aufzupassen. Ich habe vergessen..." Nur für diesen Zweck allein sollte eine aufgerollte Zeitung bei der Erziehung benutzt werden. Wenn Ihr Hund Sie dabei auslacht, loben Sie ihn!
(Verfasser unbekannt)

Carolina mit Jana im Schnee

Carolina Jaroch

Gründerin und Cheftrainerin bei Hundeschule Animalcoach.ch Zürich

Die Dominanz-Theorie basierte damals auf falsch interpretierten Beobachtungen an nicht natürlich gehaltenen Wolfsrudeln. Viele Jahre später, nach neuen wissenschaftlichen Beobachtungen haben die selben Forscher diese Dominanz-Theorie widerlegt und sich bei den Millionen von Hunden entschuldigt, die aufgrund dieser Theorie falsch behandelt wurden. Leider ist dieser Fortschritt der Forschung noch nicht überall durchgedrungen.

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